Kreta – Eine Reise entlang der Nordküste

Wer an die Schulferien gebunden ist, kennt es. Mitte April oder Ende Oktober kann es in weiten Teilen Europas kühles und unbeständiges Wetter geben. Gute Chancen für warme Sonnentage hat man zu diesen Jahreszeiten aber auf Kreta. Dort findet man auch die südlichste Stadt Europas. Der Frühling auf Kreta beginnt Mitte März und die Regentage sinken merklich, während es im Herbst immer noch herrlich warm ist, so dass man sogar noch im Meer schwimmen kann. Von daher ist Kreta eines unserer Lieblingsreiseziele für die Oster – und Herbstferien, wenn wir in Europa bleiben wollen.
Chania, eine der schönsten Städte Kretas
Los geht unsere Reise im Nordwesten der Insel. Dort findet man die zweitgrößte Stadt Kretas, die wegen ihres venezianischen Hafens auch den Kosenamen “Venedig des Ostens” trägt. Die Altstadt mit ihren malerischen Gassen lädt zum Bummeln in den zahlreichen Geschäften und schlemmen in Restaurants, Cafés und Tavernen ein. Die warmen Farbtöne der blumengeschmückten Häuser und der Charme der Altstadt haben uns sehr begeistert. Wir würden einen Ausflug oder Aufenthalt in Chania unbedingt empfehlen.
So schön das lebhafte, teilweise aber auch sehr trubelige Chania auch ist, wohnen wir lieber immer etwas ruhiger. Daher haben wir uns für eine Unterkunft etwas außerhalb der Stadt entschieden. Wir konnten die Altstadt Chanias jedoch fußläufig erreichen. Dies ist aber nur etwas für jemanden, der ausgedehnte Spaziergänge schätzt. Zur Not gibt es ja noch Taxis.
Das Hotel, in dem wir unsere Zeit in der Chania Region verbracht haben, ist traumhaft schön.
Boho Style Hotel Domes Zeen
Was mich besonders beeindruckt hat, ist die perfekte Kombination aus Familienhotel mit Kids Club gepaart mit dem Gefühl, dass dies dennoch ein Adults Only Hotel sein könnte.
Das Domes Zeen* ist ein Strandresort im dörflichen Stil mit einem großen Pool, umgeben von Restaurant und die Bar. Dort kann man das reichhaltige und mit vielen gesunden Optionen ausgestatte Frühstück genießen, sowie ein gemütliches Mittag- oder Abendessen mit Meerblick.
Für Kinder steht ein umfangreiches Angebot im Kidsclub zur Verfügung, welches beispielsweise Aktivitäten wie Schwimmunterricht, basteln, kochen, Kinoabend oder einen kleinen Griechischsprachkurs beinhaltet. Der Club ist stilvoll und schön eingerichtet und die Kleinen werden von superfreundlichem Personal betreut. So haben die Erwachsenen die Möglichkeit sich währenddessen im Gym-Pavillion auszupowern, sich im Jungle Spa verwöhnen zu lassen oder aber einfach nur faul am Pool oder Strand zu liegen. Herrlich!
Auch wenn wir gerne ewig in diesem Traumhotel bei Chania geblieben wären, hatten wir auf unserer Reise noch weitere Stationen geplant. Da wir gerne Neues kennenlernen und viel entdecken wollen, bleiben wir während eines Urlaubes normalerweise nicht nur in einer Region oder Unterkunft. Somit haben wir nach drei Übernachtungen wieder unsere Koffer gepackt und sind weiter entlang der Nordküste Richtung Osten gefahren.
Rethymno, eine weitere traumhafte Altstadt mit historischem Hafen auf Kreta
Die 30,000 Einwohnerstadt liegt etwa 45 km östlich von Chania und ist ebenfalls für ihren venezianischen Hafen mit Leuchtturm bekannt. Ähnlich wie wir ihn bereits in Chania erleben durften. Auch hier kann man durch kleine romantische Gassen schlendern, schlemmen und die gemischte Architektur aus venezianischer und osmanischer Zeit bewundern. Östlich der Stadt befindet sich längste zusammenhängende Sandstrand Kretas, der sich insgesamt über eine Länge von 12 Kilometern erstreckt.
Entlang des Strandes befinden sich zahlreiche Unterkünfte und Restaurants für jedes Budget. Wir haben uns für ein stylisches und natürlich vom Bohostil inspiriertes Hotel entschieden.
Hotel Dyo Suites, Rethymno
Das Hotel liegt nur wenige Schritte vom Sandstrand entfernt und auch in die Altstadt kann man fußläufig erreichen. Der Ausblick vom Zimmer auf das azurblaue Meer ist fantastisch. Besonders gut hat uns aber der Whirlpool auf unserer Dachterrasse gefallen. Dort konnten wir auch noch Mitte Oktober gemütlich am späteren Abend, wenn es kühler wurde, ein ausgiebiges Bad genießen. Mit Meerblick – ein Traum. Das Hotel bietet einen kleinen Pool, der aber eher zur Abkühlung als zum Schwimmen geeignet ist.
Morgens durften wir uns ein köstliches Frühstück à la carte bestellen. Besonders die Pancakes sind hier sehr zu empfehlen, wenn man ein süßes und reichhaltiges Frühstück zu schätzen weiß.
Ein kleiner Wermutstropfen war, dass die Dyo Suites* zwar am Strand gelegen sind, allerdings zwischen der Promenade und dem Strand noch eine zweispurige Straße verläuft. Der Verkehrslärm hielt sich zwar in Grenzen, dennoch wäre es schöner gewesen, wenn die Straße hinter dem Hotel verlaufen wäre. Alles in allem war es aber eine klasse Unterkunft. Wir haben uns sehr wohlgefühlt und würden einen Aufenthalt dort uneingeschränkt weiterempfehlen.
Kulinarisch lässt Rethymnon keine Wünsche offen. Von kretischen Tavernen, Fischrestaurants, internationaler Küche und Fast Food wird hier alles geboten.
Abendessen in Rethymno
Da wir ausgiebige Spaziergänge lieben und auch gerne die Umgebung zu Fuß erkunden, haben wir uns zu einer etwas längeren Wanderung auf die westliche Seite der Stadt entschieden. Dort gibt es zwei tolle Restaurants, die direkt nebeneinander gelegen sind.
Zuerst sind wir in Yialos Wine Restaurant eingekehrt, wo wir mit frischem Fisch , Gemüse und Pastagerichten verwöhnt wurden. Für Weinliebhaber gibt es eine großzügige Auswahl an griechischen Weinen aus dem Weinkeller.
Zum Dessert und Absacker, vor dem längeren Fußmarsch zurück durch die Altstadt und der Strandpromenade entlang, haben wir uns noch nebenan im Cavo niedergelassen. Auch dort genießt man eine herrliche Aussicht auf das Meer und Teile der Altstadt von der originell gestalteten Terrasse.
Nach zwei Nächsten in Rethymo war es dann aber wieder an der Zeit die Taschen zu packen und östlich entlang der Küste weiterzufahren.
Malia Altstadt, Kreta
Das nächste Ziel war die Altstadt von Malia, wo wir ein bezauberndes AirBnb gemietet haben. Ich war zunächst sehr skeptisch, denn Malia hat auch den Ruf eine Partystadt voller Clubs und Bars zu sein, in der es sehr laut und trubelig zugeht. Da wir zum Saisonende in Malia ankamen, hielt sich die feierwütige Meute jedoch in Grenzen. Glücklicherweise stellte sich auch heraus, dass nicht das komplette Städtchen mit Clubs zugepflastert ist. Diese sind hauptsächlich entlang der Hautstraße angesiedelt.
In der Altstadt findet man in Malia viele niedliche Gassen, kleine und große Tavernen, hübsche Plätze und kleine Geschäfte zu finden. Unser absolutes Lieblingsrestaurant im Ort ist das San Giorgio. Es hat nicht nur unfassbar leckere Speisen zu bieten, sondern ist zudem auch absolut instagramwürdig ist. Es liegt an einem kleinen Kirchplatz und sieht aus wie aus dem Bilderbuch.
Das kleine, aber super gemütliche Altstadt-Häuschen, welches wir für 2 weitere Nächte gemietet haben, ist zentral gelegen. Da Malia sehr klein ist, kommt man überall gut zu Fuß hin und hat eine große Auswahl an schönen Restaurants innerhalb weniger Gehminuten.
Wer einen leichten Schlaf hat, dem würde ich empfehlen sich lieber Oropax für die Übernachtung in Malia mitzubringen. Auch wenn man außerhalb der Partysaison unterwegs ist, hört man dennoch nachts die Mopeds und die Geräusche aus den umliegenden Restaurants. Und immer mal wieder die ein oder andere Gruppe von Fussgängern, die auch nachts noch lärmend im Örtchen unterwegs ist. Wen das jedoch nicht stört, oder wer sogar selber zu den Nachtschwärmern gehört, dem würde ich das AirBnb unserer Wahl wärmstens empfehlen.
Wer allerdings lieber am Strand und weiter weg vom Treiben Malias wohnen möchte, kann sich in einem der vielen Strandhotels der Region einmieten. Wir haben für den Aufenthalt das äußerst familienfreundliche
Cretan Malia Park im wunderschönen Boho-Chic
entschieden. Wer keine Kinder mag, ist dort sicherlich nicht gut aufgehoben. Dennoch bietet auch diese Anlage viel Charme und Stil, den man in anderen Familienhotels oft vermisst. Es gibt einige Bereiche, in denen man mehr auch Ruhe finden kann. Ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl bekommen, dass es mir in diesem Hotel zu anstrengend wird. Unser Zimmer lag zum Lagunenpool gelegen, in dem es sehr friedlich und leer war, da sich fast alle Familien am beheizten Hauptpool aufgehalten haben.
Zusätzlich zum Buffetfrühstück im Hauptrestaurant konnte man im Restaurant Mouris ein ruhigeres Frühstück in einer tollen Atmosphäre einnehmen. Man sitzt in einem schönen Gartenrestaurant neben Olivenbäumen und kann die köstlichen Spezialitäten genießen, die einem nach und nach an den Tisch gebracht werden.
Neben weiteren stilvollen Restaurants findet man im Cretan Malia Park auch einen Kids-Club, ein (teilweise) Open Air Fitnessstudio, einen Spabreich und schönen Strandabschnitt. Auch wenn wir eher selten in größeren Hotelanlagen anzufinden sind, hat es uns sehr gut gefallen und wir würden definitiv auch wieder zurückkommen.
Da unsere Mietwagenstation vor der Abreise zur Zeit des sehr frühen Rückfluges noch nicht geöffnet war, haben wir uns dazu entschlossen, den Wagen schon am Vortag zurückzugeben und die letzte Nacht in Taxireichweite vom Flughafen in Heraklion zu verbringen.
Auf dem Weg von Malia nach Heraklion kann man einen sehr netten Zwischenstopp einlegen.
King Scorpio Beach Club Kreta
Der Beach Club liegt westlich von Malia an einer kleinen Bucht mit eigenem Strand. Wir haben uns natürlich sofort wohlgefühlt, da das Ambiente in unserem heißgeliebten Bohostil gestaltet wurde. Der kleine Strand war perfekt zum Planschen und Schwimmen geeignet, sanft abfallendes türkises Wasser und feiner Sand, was auf Kreta keine Selbstverständlichkeit ist. Man kann sich Speisen und Getränke direkt an die Strandliegen servieren lassen und somit einen unbeschwerten Tag am Meer verbringen.
In Heraklion abgekommen gibt es natürlich eine große Auswahl an Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Hotels und Geschäften – genau genommen die größte Kretas, da es sich ja um die Hauptstadt der Insel handelt. Allerdings hätten wir uns ohne das Mietwagenproblem eher nicht dazu entschlossen eine Nacht in der Stadt zu verbringen. Auch wenn Heraklion sicher ein paar schöne Ecken und Attraktionen und Geschichte zu bieten hat, würden wir wohl auch weiterhin nur aus organisatorischen Gründen weitere Aufenthalte planen, da es uns einfach mehr raus in die kleineren Orte zieht. Wenn man aber schonmal in Heraklion verweilt, kann man gut im
Restaurant The Garden, Heraklion
in toller Atmosphäre Sushi, Salate und Co essen oder Cocktails schlürfen. Im The Garden sitzt man sowohl drinnen als auch draußen sehr schön und kann hervorragend den Tag entspannt ausklingen lassen. Also – Prost – und bis zum nächsten Besuch auf Kreta!
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