Kretas Südküste, Teil 2

Der zweite Teil unserer Reise entlang von Kretas Südküste, mit Blick auf das lybische Meer, führt uns nach:
Agia Galini
Einst ein verschlafenes Fischerdorf, ist Agia Galini nun ein beliebter Badeort im Süden der Insel, da er seinen Charme trotz der touristischen Erschließung nicht verloren hat. Auch vom Flughafen Heraklion aus braucht es nur eine reichliche Stunde Fahrt, bis man auf gut ausgebauten Straßen diesen einladenden Küstenort erreicht hat.
Der Ortskern liegt auf einem Hügel, von dem man eine gigantische Aussicht auf das Meer, die Bucht und den kleinen Hafen hat.
Viele Restaurants säumen die Strandpromenade und den Ortskern. Neben zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten gibt es ein vielseitiges Angebot an Ausflügen und Aktivitäten. Wir lieben die entspannte Atmospäre im Ort, obwohl Agia Galini für Südküstenverhältnisse ziemlich touristisch ist.
Hotel Palazzo Greco
Wenn wir in Agia Galini sind, dann wohnen wir im Hotel Palazzo Greco*, welches am Rande des Ortes an der Steilküste liegt und eine unglaublich schöne Aussicht hinunter auf die Bucht, den Strand und das Meer bietet.
Am meisten lieben wir es bei schönem Wetter auf der Terrasse zu frühstücken. Das Buffet ist nicht besonders groß, jedoch liebevoll gestaltet, gespickt mit lokalen Spezialitäten. Zudem ist die Lage der Unterkunft in unseren Augen perfekt. Man kann den Ortskern und Hafen auf der einen, den langen Strand mit Bars und Restaurants auf der anderen Seite in wenigen Minuten fußläufig erreichen.
Da sich in unserem Leben sehr viel um gutes Essen und eine schöne Atmosphäre dreht, geht es hier mit 2 wunderbaren Restaurant-Tipps in der Nähe von Agia Galini weiter. Genuss mit allen Sinnen quasi!
Wer gerne zu Fuss geht, kann laufen. Ansonsten ist es eine etwa 5-minütige Autofahrt zu einer sehr originellen Taverne auf an Kretas Südküste.
Charlies Place Taverna
Kurz nach dem Ortsausgang folgt man Abseits der Hauptstraße einem staubigen Feldweg, der vermeintlich mitten ins Niemandsland führt. Doch weit gefehlt, am Ende der Straße findet sind die gemütliche Taverne, die eine schöne Aussicht auf die Berge bietet. Was macht Charlies Place so besonders?
Der freundliche Inhaber, Charlie, ist eine einmalige One-Man-Show. Er kocht, nimmt die Bestellungen auf, serviert Speis und Trank, kassiert… Alles ganz alleine. Ta-da! Dazu hat er stets ein freundliches Lächeln auf den Lippen und ist äußerst charmant. Viele Gerichte sind aus selbst angebauten Zutaten zubereitet, alles ist frisch und zudem noch recht preiswert. Aber Obacht – wer es eilig hat, der ist bei Charlie an der falschen Adresse. Bewundernswert jedenfalls, wie er das alles alleine stemmt. Hut ab, Charlie!
Der zweite gastronomische Tipp liegt mir persönlich ganz besonders am Herzen, denn dieser magische Ort hat uns komplett in den Bann gezogen und gehört zu unseren absoluten Lieblingsplätzen auf der ganzen Welt.
Agios Georgios Taverna, unser Lieblingsort an Kretas Südküste
Die kleine Hippie-Style Taverne liegt am gleichnamigen Strand und lädt zu einem entspannten Tag auf der Terrasse ein. Zwischendurch hat man die Möglichkeit ins kühle Nass springen und die Kinder können am gut überschaubaren Strand rennen und spielen.
Wir waren zwar bisher nur zur Nebensaison dort, da war es aber immer herrlich entspannt und erholsam. Der Wirt Geogios ist, mit seinem prächtigen Vollbart und den blitzenden Augen, ein echtes Original und wir fühlen uns dort immer herzlich willkommen und sehr wohl.
Agios Georgius ist ein richtiger Happy-Place, wo man alle Sorgen vergessen kann und einfach im Hier und Jetzt verweilt. Eigentlich schmeckt alles toll, unser absolutes Lieblingsgericht dort ist die Shrimp Pasta. Nicht mal in Italien schmeckt sie so gut!
Und zum krönenden Abschluss kann man mit einem Drink in der Hand von dort, je nach Jahreszeit, einen göttlichen Sonnenuntergang sehen. Amen.
Und weil es so schön ist – hier nochmal in bewegten Bildern:
Und wenn wir hier schon bei diesen gechillten Hippie-Vibes ins Schwärmen geraten, passt auch das nächste Ausflugsziel perfekt zum Thema.
Matala
Das weltberühmte Hippiedorf befindet sich ca. 35 Autominuten südlich von Agia Galini. Der Legende nach soll dort einst der Göttervater Zeus in der Gestalt eines Stieres zusammen mit der Prinzessin Europa aus dem Meer gestiegen sein. Außerdem ist Matala für seine Hippiehöhlen berühmt. Man sagt, dass Ende der 60er Jahre auch Cat Stevens und Bob Dylan zeitweise in den Höhlen gelebt haben. Heutzutage können die Höhlen gegen ein Eintrittsgeld teilweise besichtigt werden. Da ich unter Höhenangst leide, hat mich diese Aktivität nur mäßig begeistert, aber ein wenig bin auch ich mit herumgekrackselt.
Natürlich kann man auch in Matala herrlich am Meer sitzen und es sich in einer der vielen Tavernen, Cafes und Restaurants gut gehen lassen. Als großer Fan des Bohemian Chic war ich natürlich begeistert über die schöne Strandbar “Boho”, die sich am Rande des Sandstrandes der Bucht von Matala befindet.
Wer nach dem Ausflug nach Matala immer noch nicht genug von Hippie und Boho Beachvibes hat, aufgepasst, ab geht es an den Kommos Beach und hereinspaziert ins
Bunga Bunga!
Die Strandbar befindet sich am südlichen Ende des Strandes und liegt nur knapp 10 Minuten von Matala entfernt. Vor dem Bunga Bunga kann man Strandliegen mieten und der Strandabschnitt eignet sich auch prima zum schwimmen und plantschen. Das Ambiente des Bunga Bunga ist wirklich schön, wenn man keinen Luxus erwartet. Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass man sicherlich ein besseres Preis-Leistungsverhältnis auf Kreta findet. Meiner Ansicht nach ist das Essen überteuert und der Service nur mittelmäßig. Die schöne Location macht aber vieles wieder wett.
Da alle guten Dinge ja bekanntlich Drei sind, lege ich jetzt noch die dritte Boho Hippie Beach Bar nach. Am nördlichen Ende des Kommos Beach findet man eine super entspannte Strandbar.
Karibu Snack Bar
Ein kleiner Selbstbedienungskiosk mit Snacks und Getränken lädt zum Verweilen im bunt zusammengewürfelten Sitzbereich des Gartens ein. Hier kann man ein kühles Getränk im Schatten schlürfen, wenn es am Strand zu heiß wird, oder aber zu entspannter Musik den Sonnenuntergang beobachten. Prost!
Pitsidia, ein romantisches Dörfchen im Süden Kretas
Wer mal was anderes als Strand, Meer und coole Beach Bars sehen möchte, könnte einen Ausflug in das malerische Dörfchen Pitsidia machen, ebenso unweit von Matala gelegen. Der Bummel durch den kleinen Ort hat uns ausgesprochen gut gefallen. Es gibt einen niedlichen, kleinen Dorfplatz, eine landestypische Kirche und viele kleine Gassen, Restaurants und einigen Lädchen.
Weiter geht unsere Reise Richtung Süden. Die nächste Station ist eines der berühmtesten Kloster an Kretas Südküste.
Das Odigetria Kloster
Im 14. Jahrhundert wurde das Kloster wie eine Festung in der Gebirgsmasse der Asterousia-Berge gebaut, Teile der Mauer und der alte Fluchtturm sind nach wie vor vorhanden.
Man kann sowohl eine alter Mönchszelle besichtigen und sich die alten Geräte anschauen,m die früher im Klosteralltag benutzt wurden, beispielweise eine alte Ölmühle oder Werkzeuge.
Es herrscht eine unglaublich friedliche Stimmung innerhalb der Klosteranlagen. Während unseres Besuches waren wir weitestgehend die einzigen Besucher und außer ein paar alten Mönchen ist uns kaum jemand begegnet, was den Effekt noch verstärkt hat.
Bevor man sich wieder auf die Weiterreise macht, sollte man aber unbedingt im kleinen Klosterladen vorbeischauen. Dort kann man sich mit lokalen, teilweise selbst hergestellten Produkten wie Seifen, Cremes, Honig, Olivenöl, Raki oder Süßigkeiten eindecken.
Der letzte Ausflug auf unserer Reise entlang der Südküste Kretas führte uns wieder ein Stück weit zurück in den Westen Richtung Plakias. Wir konnten uns nämlich auf keinen Fall einen Besuch an einem der wundervollen Palmenstrände Kretas entgehen lassen.
Preveli, der wohl bekannteste Strand in Kretas Süden
Nach einer kleinen Wanderung vom Parkplatz entlang der Steilküste kamen, wurden wir oberhalb der Bucht mit einer gigantischen Aussicht über den Stand und den Palmenwald belohnt. Tipp: Für diesen Fußmarsch empfiehlt sich festes Schuhwerk.
Unten am Strand, am Rande des Palmenwaldes, kann man seinen Rundgang durch den selbigen beginnen und die wunderschöne Natur genießen. Am Strand gibt es ebenfalls eine Snackbar mit einfachen Gerichten und Erfrischungen. Wir waren schon recht früh am Morgen unterwegs und konnten mit nur wenigen anderen Touristen zusammen die Bucht entdecken, während es später – auch in der Nebensaison – bedeutend voller wurde. Also, der frühe Vogel und so….
Triopetra, unser Geheimtipp an der Südküste Kretas
Auf dem Weg zurück nach Agia Galini haben wir uns für einen Zwischenstopp am Strand von Triopetra entschlossen, um noch einmal ins Meer zu hüpfen und uns zu stärken. Das Wasser war auch hier, wie fast überall an Krestas Südküste, kristallklar und auch im Oktober noch angenehm warm. Die Taverne Apanemia ist wunderschön direkt am Strand gelegen, nicht überlaufen und das Essen war absolut köstlich. Klare Empfehlung von uns, hier mal vorbeizuschauen.
Obwohl ganz Kreta wunderschön ist, hat uns die Südküste ganz besonders in ihren Bann gezogen. Denn hier findet man noch viel Ursprünglichkeit und Ruhe. Oft ist im Süden das Wetter auch besser, als im Norden, und auch in den Wintermonaten kann das lybische Meer noch warm genug zum Baden sein.
Für mehr Kreta-Tipps im Norden, bitte hier entlang! Denn wir waren nicht nur an Kretas Südküste unterwegs.