Kreta, die bezaubernde Südküste – Teil 1

Der Süden von Kreta ist unsere liebste Region, da es dort fernab der großen Touristenhochburgen noch unberührter und deutlich ursprünglich ist als im Norden der Insel. Ruhige Küstenabschnitte, kleine Fischerdörfchen, steile Küsten und entzückende Badebuchten – das alles findet man im “wilden Süden”.
Chora Sfakion
Unsere Reise beginnt im Südwesten Kretas in dem kleinen, idyllischen Dorf Chora Sfakion, oder auch nur Sfakia. Im Örtchen findet man einige familiengeführte Restaurants, Hotels und Ferienwohnungen. Viele Tagestouristen nutzen den Ort aber nur als Transitstation zwischen den Fähren zu den beliebtesten Wandergebieten Kretas oder dem beliebten Tagesausflugsziel Loutro.
Man kann mit dem Auto zum Ortseingang fahren und parken, danach ist das Dörfchen weitestgehend autofrei. Eine Reihe von charmanten Tavernen schlängelt sich am Hafen entlang und man hat von dort aus einen herrlichen Ausblick auf das Meer.
Wir haben als Unterkunft das “No Problem Apartment” des Hotels
Samaria By The Sea, Kreta
gewählt und haben diese Entscheidung keine Sekunde lang bereut. Das Apartment ist hell, freundlich und eher minimalistisch eingerichtet. In der Küchenzeile kann man sich gut selber Essen zubereiten oder morgens Tee und Kaffee machen. Ein kleines Lädchen befindet sich nur eine Minute die Straße runter, so dass man schnell alles besorgen kann, was man benötigt. Das absolute Highlight ist allerdings die frei stehende Badewanne mitten im Wohnzimmer, von der aus man den Ausblick auf den Hafen, den Himmel und die schönen Blumen am Balkon genießen kann. Das Bett ist riesig und total bequem, man hat viel Platz und wir haben uns einfach rundum wohlgefühlt, sowohl in unserem Apartment*, als auch im Ort.
Zum Hotel gehört ein Restaurant, in dem man ein super Frühstück von der Karte wählen kann. Das Restaurant ist durchgehend geöffnet und auch abends bekommt man eine vielfaältige, landestypische Küche geboten. Unser absoluter Favorit waren die “Gigandes”, dicke weiße Bohnen in Tomatensauce. Für uns definitiv die besten, die wir bisher in ganz Kreta gefunden haben.
Chora Sfakion ist der ideale Ausgangspunkt für tolle Ausflugsziele in der Nähe. Denn so romantisch und schön Sfakia auch ist, wirklich viel machen kann man dort nicht. Es gibt zwar eine größere Autofähre, die im Nachbarhafen abfährt, wir haben uns aber für die kleine Personenfähre entschieden, die in der Saison mehrfach täglich nach Sweet Water und Loutro abfährt.
Unser erster Tagesausflug ging nach Loutro, einem malerischen, ehemaligen Fischerdörfchen, welches nur per Boot oder zu Fuß erreicht werden kann. Somit ist Loutro autofrei.
Loutro, das weiße Dorf
In Louto kann man herrlich die Ruhe genießen und den ganzen Tag lang nichts tun. Es gibt zwei schöne Strände, wo man im seichten und kristallklaren Wasser baden kann. Der Strand ist jedoch aus Kies, daher kann man keine schönen Sandburgen bauen. Empfehlenswert ist es aber, sich in einer der vielen Tavernen gezielt dem Nichtstun hinzugeben. Vielleicht einen kühlen Weißwein, Tzaziki und fangfrischen Fisch schnabulieren, während man die magische Aussicht genießt? Sehr gerne!
Wir haben Loutro geliebt und würden jederzeit gerne wieder einen faulen Tag dort verbringen. Aber da sich noch so viele andere schöne Ziele in der Umgebung befinden, sind wir am kommenden Tag zu einem weiteren Highlight unserer Kretareise aufgebrochen.
Mit derselben Fähre vom Vortag sind wir wieder Richtung Louto gestartet, diesmal aber nicht bis zum Endziel durchgefahren, sondern auf halbem Weg ausgestiegen.
Sweetwater oder auch Glyka Nera Beach, Kreta
Auch diese Bucht ist mit dem Auto nicht zu erreichen und von daher weder überlaufen noch luftverschmutzt. Die Bucht ist von steilen Berghängen umgeben und außer wilden Ziegen, Kiessteinen, ein paar Bäumen und Strandliegen gibt es nicht viel zu entdecken. Aber auch hier besticht der Ort mit rustikaler Schönheit und himmlischer Ruhe.
Wer hungrig oder durstig ist, kann sich in der kleinen Taverne, die auf einem Ponton im Meer steht, erfrischen und stärken. Das Essen ist einfach, landestypisch für Kreta, sehr lecker und authentisch. Und die Aussicht sucht sicherlich seinesgleichen. Wir schwärmen noch heute von diesem magischen Ort und werden definitiv nochmal dort zu Mittag essen.
Da wir in Sweetwater nur den halben Tag verbracht haben, konnten wir am Nachmittag die Gegend um Chora Sfakion weiter zu Fuß erkunden. Wenn man der Küstenstraße nach Westen folgt, erreicht man nach einer knappen halben Stunde Fußmarsch die kleine Bucht
Illingas Strand, Kreta
mit dem kleinen Strandhotel Ilingas Mare und der dazugehörigen Beach Bar. Auf dem Weg dorthin kann man die atemberaubende Aussicht auf die Küstenlandschaft der Steilküste und das endlose Blau des Meeres bestaunen. Ein paar wilde Bergziegen haben uns ein Stück des Weges begleitet, ansonsten sind wir allerdings kaum jemandem begegnet. Nach einem steilen Weg bergab hinunter zur Bucht konnten wir uns am Strand erholen und im Wasser erfrischen. Die Beach Bar war im Oktober bereits geschlossen, das Hotelrestaurant aber hatte geöffnet. Am Rande des Strandes kann man durch kleine Höhlen schlendern und so der Mittagshitze entkommen. Auch wenn es sonst nicht viel in Illingas zu unternehmen gab, war es die kleine Bucht definitiv wert erkundet zu werden und ein Spaziergang an der frischen Luft tut ja sowieso immer gut. Von daher, Daumen hoch für die Bucht von Illingas!
Nach knapp drei wundervollen Tagen in der wilden Sfakia machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Unterkunft in Agia Galini, eine der schönsten Orte auf Kreta, wenn es nach uns geht. Da aber bekanntlich auch der Weg das Ziel ist, haben wir selbstverständlich noch einen Zwischenstopp eingeplant.
Plakias, Kreta
Zwischen steilen Berghängen und dem lybischen Meer befindet sich ca. eine Autostunde östlich von Chora Sfakion der kleinen Küstenort Plakias. Bekannt für den über einen Kilometer langen Sandstrand ist Plakias ein beliebtes Reiseziel an der Südküste . Da wir uns nur recht kurz in Plakias aufgehalten haben, sind hier unsere Empfehlungen nur begrenzt verfügbar.
Aber, wer gute Wellness Massagen zu schätzen weiß, sollte nun aufmerksam weiterlesen. Denn ich hatte eine der besten Massagen meines Lebens in diesem kleinen Ort mitten im Nichts auf Kreta. Und das soll was heißen, denn ich hatte schon unzählig viele gute Massagen auf der ganzen Welt – diese aber ist mir wirklich als ausgesprochen überdurchschnittlich gut in Erinnerung geblieben.
Im Ortskern befindet sich das kleine Massagestudio Massage from Agapi, wo man auch unkompliziert vorab auf der Homepage die Preise für die angebotenen Leistungen einsehen, sowie online Termine vereinbaren kann. Nicht zu Unrecht hat das Agapi Studio (derzeit) auch bei Google eine 5-Sterne-Bewertung. Ich durfte die einstündige Olivenöl-Massage mit anschließender Fußmassage genießen und kann nicht genug loben, wie fantastisch dieses Erlebnis war.
Bevor die Reise weiterging, haben wir noch in einer Taverne am Meer, etwas abseits der Hauptstrandpromenade zu Mittag gegessen. Sowohl das Essen, als auch die Aussicht, waren hevorragend und somit kommt hiermit auch noch unser zweiter Tipp für Plakias: Die Taverna Gio-Ma. Guten Appetit!
Da ich noch über so viele tolle andere Orte an Kretas Südküste berichten möchte, würde es in diesem Post den Rahmen sprengen. Für weitere tolle Kreta-Tipps zu Agia Galini und Umgebung, Matala, Kalamaki und Preveli, bitte hier entlang.