Formentera – die kleine Karibik

Formentera wird liebevoll gerne als kleine Karibik oder die kleine Schwester Ibizas bezeichnet. Wenn man sich das türkisblaue Meer und die weißen Strände ansieht, dann weiß man auch, warum das so ist.
Nach einer kurzen Fährüberfahrt von Ibiza Stadt kamen wir in dem kleinen Hafen von La Savina auf Formentera an. Von hier aus kann die Reise per Bus, Taxi, Mietwagen, Scooter oder Fahrrad weitergehen. Achtung: Taxis auf Formentera sind sehr teuer, daher würde ich empfehlen vorab gegebenenfalls eine günstigere Alternative zu reservieren. Viele Besucher auf Formentera sind Tagestouristen, die von Ibiza aus kommen. Wir hatten uns entschieden, für mehrere Tage auf der Insel zu bleiben. Daher hatten wir uns ein schnuckeliges, kleines Hotel gebucht, welches unweit von La Savina gelegen ist.
Hotel Lago Dorado Formentera
Glücklicherweise ist Formentera noch nicht mit großen Hotelburgen entlang der Küste vollgepflastert. Die meisten Unterkünfte sind im landestypischen Stil gehalten, weiß getüncht, flach und nicht zu groß. Da es auf der kleinen Insel aber eben auch nur ein begrenztes Angebot an Hotels und Ferienwohnungen gibt, kann es in der Hauptsaison durchaus schwierig sein, spontan noch ein Zimmer zu bekommen. Daher, früh planen und buchen kann hier nicht nur finanziell sinnvoll sein.
Das Hotel Lago Dorado* liegt unmittelbar and einer Salzwasserlagune, dessen Wasser türkisblau schimmert und auch hier wieder ganz besonders an die Karibik erinnert. Zum Hotel gehört ein Restaurant, in dem die Hotelgäste auch frühstücken können. Auf der Terrasse kann man dort den Tag herrlich mit Blick auf das Wasser bei Kaffee, Croissants, Müsli und Co beginnen,
Der Hotelpool lädt zum Schwimmen und erfrischen ein und auch von dort kann man die schöne Aussicht auf die Lagune genießen. Das Hotel liegt recht abgeschieden und bietet somit viel Ruhe und einen hohen Erholungsfaktor. Das Lago Dorado ist ein einfaches Mittelklassehotel ohne Luxus und Schnickschnack. Wir haben uns dort jedenfalls sehr wohl gefühlt und hatten alles, was wir brauchten.
Wenn wir schon man auf Formentera waren, so wollten wir uns nicht einer der Hauptattraktionen der Insel entgegen lassen.
Playa de ses Illetes – Europas schönster Strand
Am Nordwestzipfel der Insel liegt der Strand, der wahrscheinlich mit hauptverantwortlich für Formenteras Spitznamen “die kleine Karibik” ist. Einst gewählt zum schönsten Strand Europas und zum sechst schönsten Strand weltweit, ist die Playa de ses Illetes auch heute noch ein kleines Paradies. Mit weißem Sand, kristallklarem, seichtem Wasser und einer wundervollen Aussicht auf Ibiza und Es Vedra, lädt der Strand zum Verweilen ein. Da wir allerdings keinen Sonnenschirm dabei hatten, sind wir am späten Vormittag in eine hübsche Strandbar mit Boho-Flair umgezogen. Im Schatten haben wir uns im Es Ministre gekühlte Getränke und ein paar Snacks gegönnt und weiterhin die unfassbar schöne Aussicht genossen. Wir haben uns gefühlt, wie in einem Raffaelo-Werbespot. Nur eben nicht in der Karibik.
Auch wenn wir gerne ewig an diesem Traumstrand geblieben wären, war es dann doch irgendwann an der Zeit weiterzuziehen. Unser nächstes Ziel war der Küstenort Es Pujols im Nord-Osten der Insel. Der wohl touristischste Ort Formenteras ist im Vergleich zu Touristenorten auf Mallorca oder Ibiza dennoch verhältnismäßig klein und gemütlich. Nach einem keinen Ortsbummel wollten wir uns einen Besuch im Chezz Gerdi nicht entgehen lassen.
Chezz Gerdi, Formentera – Hippie-Vibes am türkisen Meer
Das coole Hippie-Style Restaurant am Rande von Pujols liegt direkt am Meer. Das Markenzeichen ist wohl der alte, rote Flowerpower Campervan, der vor dem Restaurant geparkt steht und mit großen Buchstaben für Formentera wirbt.
Auch wenn das Chezz Gerdi eine Menge verschiedener Gerichte anbietet, kommen viele Gäste wegen der leckeren Pizza ins Lokal. Wir haben dort nur etwas getrunken, können daher keine persönliche Empfehlung aussprechen. Außer auch hier die Aussicht auf das türkise Meer im hippen Ambiente bei Musik und kühlen Drinks zu genießen. Peace, Baby!
Unser nächster Ausflug auf Formentera bringt uns ins Landesinnere, in den Hauptort der Insel.
Sant Francesc de Formentera
Da dieser Ort nicht am Meer liegt, erinnert es hier auch nicht an die Karibik. Dafür eher an Mykonos, wegen der vielen flachen, weiß getünchten Häuser. In Sant Francesc steht das Inselrathaus und dort befindet sich auch der einzige Kreisverkehr der Insel. Fun Fact: Auf Formentera gibt es keine einzige Ampel. Sant Francesc eignet sich auch prima zum shoppen, schlendern und schlemmen.
Wir waren zum Mittagessen in dem kleinen italienischen Restaurant El Giovale am Rande des Ortes. Natürlich haben wir uns sofort in das schöne Boho Ambiente verliebt. Klar. Aber auch das Essen war fantastisch, ganz besonders die Spaghetti Carbonara traditionale, ohne Sahne. Nicht zu Unrecht wird gemunkelt, dass es im El Giovale die beste Pasta Formenteras gibt.
Wellness, Strandbuden und der Playa de Migjorn
Was wäre eine schöne Reise ohne eine gute Wellnessmassage? Für mich jedenfalls nahezu undenkbar, zumindest absolut nicht wünschenswert! Wer es auch so sehr schätzt und liebt wie ich, sollte sich unbedingt zwischen Mai und Oktober einen Termin bei Ingrid buchen. Ingrid mit den magischen Händen. Man findet sie im Garten den Casbah Hotels*, welches im übrigen auch superschön ist. In einem Pavillon inmitten des mediterranen Gartens des Hotels kann man sich bei verschiedenen Anwendungen erholen und neue Energie tanken.
Von dort aus begannen wir unseren Spaziergang zum Playa de Migjorn. Auch dieser Strand auf Formentera ist sehr bekannt und beliebt, hat uns persönlich aber nicht ganz so gut gefallen, wie der Playa de ses Illetes. Dafür fanden wir die Strandbude Kiosko 62, den wir entlang unseres Strandspazierganges entdeckt haben, ganz entzückend. Ein erfrischendes Getränk kam wie gerufen, daher haben wir dort mit Freude ein wenig Zeit im Schatten verbracht.
Piratabus und Sonnenuntergänge
An unserem letzten Abend auf Formentera wollten wir gerne noch einen schönen Sonnenuntergang sehen. Deshalb haben wir uns auf den Weg gen Süden zum Piratabus gemacht, denn das ist der Sonnenuntergangs-Hotspot der Insel.
Nachdem wir glücklicherweise eine der wenigen, begehrten Sitzgelegenheiten in der rustikalen Strandbar ergattern konnten, haben wir das Treiben bei lauter Musik, Tapas und Drinks beobachtet. Es war der perfekte Abschluss einer wunderschönen Reise.
Abschließend würde ich demnach einen Besuch auf Formentera uneingeschränkt empfehlen. Lasst auch ihr euch von dem Charme dieser kleinen, magischen Insel verzaubern.